„Der Duft vom Heu zog sich vom Stall durch das Bauernhaus, das seine eigenen Geschichten barg …“
Es ist eine behütete, aber auch bewegte Kindheit, die Christl Fitz in den Dreißiger- und Vierzigerjahren auf einem idyllisch gelegenen Hof im bayerischen Oberland erlebt: Da ist die Geborgenheit in der immer behaglichen Küche, wo die großherzige wie resolute Köchin Betty das Sagen hat. Die harte landwirtschaftliche Arbeit. Die Fröhlichkeit der vielen geselligen Abende mit den zahlreichen Freunden und Bekannten der Eltern und Großeltern. Da sind Angst und Sorgen, als der Krieg ausbricht. Die beengten Wohnverhältnisse, als nach 1945 immer mehr Menschen auf dem Hof einquartiert werden, alle gezeichnet von ihrem eigenen Schicksal. Aber da sind auch die kleinen Freuden, wie der Duft von echtem Kaffee in Zeiten des Mangels, das Wanderkino, das im örtlichen Wirtshaus gastiert, oder ein Besuch im Münchner „Tortenparadies“.
Es gibt Schicksalsschläge und Glücksmomente – und über allem zieht sich der liebevolle Zusammenhalt der Familie wie ein festes Band durch die Jahre …
„Düfte, Farben und Bilder sind es, die mich Zeit meines Lebens begleitet haben, und es sind die Geschichten meiner Kindheit, an die ich mich gerne erinnere. Nehme ich die blaue ‚Burgenland-Tasse’ meiner Großmutter Elfriede zur Hand, fühle ich mich mit ihr verbunden. Chanel Nr.5 war das Lieblingsparfüm meiner Mutter. Liegt im Sommer der Duft von gemähtem Gras oder frischem Heu über den Wiesen, riecht es nach Kuhmist, nach Pferden, dann bin ich wieder in meiner Kindheit. Ich bin wieder das Mädchen, das sich an seinen Vater lehnt. Der raue Stoff seiner Lodenjoppe kratzt leicht und riecht unvergleichbar nach Land, Tieren und Zuhause.“
Von 1927, als ihre Großeltern das Bauernhaus ganz in der Nähe des Tegernsees erwarben, bis ins Jahr 1950 spannt Christl Fitz einen mitreißenden und feinfühligen Erzählbogen, der Erinnerungen und Auszüge aus dem landwirtschaftlichen Tagebuch ihres Vaters eindrucksvoll verwebt. Mit zahlreichen Abbildungen.
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Christl Fitz wuchs auf dem Hofgut ihres Vaters im Landkreis Miesbach nahe des Tegernsees auf. Ihr Wunsch, Schauspielerin zu werden, ließ sich nicht verwirklichen, weil sie in der elterlichen Landwirtschaft gebraucht wurde.
Anfang 1960 gründete sie eine exklusive Kunstblumenwerkstatt, die ihr internationale Anerkennung eintrug. Neben Beruf und Familie widmete sich Christl Fitz dem Malen und besonders dem Schreiben. Sie verfasste Artikel für Zeitschriften, schrieb Kurzgeschichten und veröffentlichte einige Sachbücher.
In ihren Büchern „Herzenswärmer“ (2005) und „Glück sammeln“ (2008), die sie mit ihren Aquarellen illustrierte, betrachtet sie humorvoll und nachdenklich Szenen aus ihrer Kindheit. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler Gerd Fitz, veröffentlichte die Autorin das Hörbuch „Des war a so...“ (2008). Ihre letzte Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 2015, der Roman „Sternenband“.
Früher – und das ist noch gar nicht so lange her – pflegte man auch auf dem Land noch ein gesellschaftliches Leben. Damals hielt die schrullige Tante Lulu im Rosengarten ihrer Freundin Florentine Hof. Dort, nicht weit vom Heim der Erzählerin entfernt, fanden sich an den Wochenenden die Verwandten und Freunde von Lulu ein und wurden von ihr mit Anekdoten und Süßspeisen bewirtet.
Nur eines überschattete bisweilen die Unbeschwertheit der traumhaften Sommerabende: der mysteriöse Tod von Florentines Mutter. Diese Gartengesellschaft, ein wahres Panoptikum kauziger und drolliger Charaktere, lieferte den Stoff für unzählige Geschichten, die in einer unverwechselbar humorvollen und plastischen Sprache erzählt werden.
Die Liebe der Autorin zu Blumen und Blüten prägt auch dieses Buch, dieses Mal in Form von Tuschezeichnungen.
Die Rezepte für Tante Lulus Köstlichkeiten entstammen einem über hundert Jahre alten Kochbuch. Sie wurden von Bäuerinnen aus dem Miesbacher Oberland ausprobiert und an die Anforderungen der modernen Küche angepasst.
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